Montag, 2. April 2018

Osterspaziergang


Osterspaziergang

Ganz unter uns: Noch ist es nicht so weit.
Noch blüht kein Flieder hinterm Heckenzaune.
Doch immerhin: Ich hab ein neues Kleid,
Bürofrei und ein bisschen Frühlingslaune.

Was hilft uns schon das ganze Trübsalblasen -
Da weiß ich mir ein bessres Instrument.
Ich pfeife drauf ... Mich freut selbst kahler Rasen.
Und auf das Frohsein gibt es kein Patent.

Mich fährt die Stadtbahn auch ins freie Feld,
Mir weht der Märzwind gleich den Weitgereisten.
Ich hab mein Sach diesmal auf nichts gestellt.
- Das kann man sich noch leisten.

Blau ist der Himmel wie im Bilderbuch.
Die Vögel zwitschern wie in Frühlingsträumen.
Herb mischt die Waldluft sich mit Erdgeruch
Und frühem Duft von knospig reifen Bäumen.

Die Sonne blickt schon ziemlich intressiert.
Und wärmt beinah. - Doch, während ich sie lobe,
Verschwindet sie, von Wolken wegradiert.
Es scheint, sie scheint nur Probe.

Ganz unter uns: Noch kam der Lenz nicht an.
Obgleich schon Dichter Frühlingslieder schrieben.
- Erst wenn man frei auf Bänken sitzen kann,
Dann wird es Zeit, sich ernstlich zu verlieben.

Mascha Kaléko

Und als Ergänzung zu diesen klugen Erkenntnissen weise ich auf das dazu passende Seminar hin, das natürlich den Titel trägt "Wunderbare Unvollkommenheit", von mir am letzten April-Wochenende geleitet wird, im Kloster Heiligkreuztal stattfindet, und der Anmeldeschluss ist am kommenden Freitag, 6. April.

Ende April kann man schon auf Bänken im Klostergarten sitzen, dass jemand zum Verlieben in der Gruppe sein wird, kann ich nicht garantieren, aber ich versichere: Es wird wunderbar still sein, das Essen wird schmecken, und bis jetzt hat noch keiner die Teilnahme bereut.


 
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